Der Betrieb zwischen Huesca und Canfranc wurde im April 2023, also vor mehr als zwei Jahren, eingestellt, um eine Reihe von Verbesserungen an mehreren Abschnitten der historischen Strecke vorzunehmen. Seitdem sind viele Reisende, die an die Strecke gewöhnt waren, auf die Straße umgestiegen und haben damit eine Straße ersetzt, die jahrzehntelang die einzige Bahnverbindung ins Herz der Pyrenäen darstellte. Am heutigen Montag, dem 9. Juni, erwacht die Canfranc-Linie aus ihrem Dornröschenschlaf.
Die Wiedereröffnung des Canfranero fällt mit dem Abschluss der Bauarbeiten auf den Abschnitten Plasencia del Monte–Ayerbe und Jaca–Canfranc zusammen. Diese Maßnahmen haben nicht nur die Infrastruktur gestärkt, sondern auch die Fahrzeiten verkürzt. Laut Verkehrsministerium dauert die gesamte Fahrt zwischen Huesca und Canfranc nun 2 Stunden und 35 Minuten, fast eine halbe Stunde weniger als vor den Bauarbeiten. Hinter den Kulissen steckt eine Investition von fast 190 Millionen Euro und der Kampf, zu beweisen, dass Komfort, Tradition und Avantgarde sich nicht ausschließen müssen.
CANFRANERO-FAHRPLÄNE UND -HALTE AB 9. JUNI
Die neuen Fahrpläne sehen zwei tägliche Verbindungen in jede Richtung vor. Der erste Zug fährt um 6:15 Uhr in Huesca ab und kommt um 8:50 Uhr in Canfranc an. Die Rückfahrt von Canfranc erfolgt um 9:20 Uhr, eine weitere Verbindung ist für den Nachmittag geplant. Insgesamt hält der Zug unter anderem in Plasencia del Monte, Ayerbe, Riglos, Santa María, La Peña und Jaca. Von Saragossa aus beträgt die voraussichtliche Fahrzeit knapp dreieinhalb Stunden.
Obwohl die Fahrgastzahlen nie besonders hoch waren, hatte der Canfranero schon immer mehr als nur einen funktionalen Wert. Für viele ist er eine Möglichkeit, Landschaften zu erkunden, die von der Straße aus nicht einsehbar sind. Er führt durch Tunnel, Schluchten und an Bahnhöfen vorbei, die den Rhythmus des Tals prägen. Er ist ein grundlegender Teil von Alto Aragón und hilft uns, die aragonesische Identität zu verstehen. Seine Rückkehr bedeutet nicht nur die Wiederaufnahme von Reisen, sondern auch die Neuschreibung von Geschichten auf Schienen.
FAST 100 JAHRE SEIT DER ERÖFFNUNG DER EISENBAHNLINIE
Die 1928 eröffnete internationale Linie wurde 1970 auf französischer Seite nach dem Einsturz einer Brücke stillgelegt. Seitdem ist der Canfranero auf spanischer Seite weiterhin in Betrieb, mit Phasen der Vernachlässigung, der Sanierung und der Modernisierung. Dabei blieb er durch neue Paradigmen nicht nur im Eisenbahnbereich und neue Technologien, sondern auch durch gesellschaftliche Veränderungen lebendig. Die jüngste Bauphase entspricht den Absichten der aragonesischen Regierung und des Verkehrsministeriums im Hinblick auf eine zukünftige internationale Wiedereröffnung.
Neben der Schließung aufgrund des französischen Tunnels hat der Zug auch die drohende Streichung unrentabler Strecken und die Konkurrenz durch Privatautos überstanden. Sein gemächliches Tempo und die kurvenreiche Streckenführung sind Teil der Verbundenheit mit Alto Aragón, die ohne den Canfranero nicht verständlich ist. Jeder Bahnhof ist ein Halt mit Erinnerung, und jeder Anstieg nach Canfranc trägt die Spuren eines Eisenbahnprojekts in sich, das immer mehr als nur ein Regionalverkehr sein wollte.
Das Warten hat ein Ende: Am 9. Juni verließ der Canfranero Huesca erneut Richtung Norden – mit erneuerten Gleisen und der gleichen Landschaft. Und obwohl die Strecke noch auf ihren Anschluss an Frankreich wartet, ist Aragon wieder auf Kurs.